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Zeitschrift SOZIOkultur zum Thema Humor erschienen

Der Kunst- und Kulturszene bleibt zurzeit das Lachen im Halse stecken. Kunstproduktion und Kulturleben agieren im Corona-Modus, Künstler*innen und Kulturzentren bangen, ob sie die Krise überstehen. Dennoch: Die aktuelle SOZIOkultur-Ausgabe (3/2020) hat Humor zum Thema – und zwar gerade jetzt.

Denn Humor als Position der kritischen Distanz, als Ebene für Geist und Witz, Kreativität und Dialog ist Überlebensmittel auch in Krisenzeiten. Kabarettist Lars Johansen und Carsten Nolte, Mitarbeiter der LAG Soziokultur NRW, stecken das Feld ab. Sie loten Humor in Politik, Gesellschaft und Kultur aus und zeigen auf, dass er faktisch zur genetischen Substanz der Soziokultur gehört.

Komiker Abdelkarim beschreibt "aus der Sicht eines Menschen mit Einwanderungsoptik" seinen Umgang mit den Unwägbarkeiten in der Corona-Krise und wie er Aggressivität und Fanatismus begegnet. Lutz von Rosenberg Lipinsky meint, dass sowohl der Glaube als auch der Humor Werkzeuge für uns Menschen sind, unseren Widerspruch aufzulösen. Für Ninia LaGrande liegen Politik und Satire eng beieinander und gibt es ohne Humor keine Soziokultur. Tamás Szalay sieht die Wurzeln des ungarischen Sprachwitzes im Jüdischen und überlegt, worin sich die Deutschen von den Ungarn unterscheiden. John Francis Daunt Bateman blickt mit britischem Humor übern Tellerrand und rauft sich angesichts des Brexit die Haare.

Jedes Jahr neu heckt rheinischer Frohsinn mit poltrigem Ruhrpott-Humor in Moers: Das "Internationale ComedyArts Festival" versammelt das Who's who der Kabarett- und Comedyszene. Wenke Seidel und Betti Ixkes vom Bollwerk 107 setzen auf "feinen Humor neben derbem Slapstick, subtilen Witz neben subversiver Provokation". Auch sie mussten in diesem Jahr umdenken und mit dem Kleinkunstformat "Kulturschutzgebiet" eine Alternative zu Bewährtem finden.

Ob in Ganzer oder Bremen, Freiburg oder Weimar – viele Projekte zeigen, wie erfinderisch und humorvoll Soziokultur vor Ort agiert. Mitmachzirkus, Theaterworkshop oder Comicprojekt eröffnen Wege, dass Menschen zusammenkommen und kreativ werden können – was Mut macht und vor allem Freude.
Soziokultur ist den "Tanz auf dem Seil" gewöhnt, sich an immer wieder veränderte Bedingungen anzupassen und neue Herausforderungen zu meistern. Aber die aktuelle Situation bringt viele Künstler*innen und Kulturzentren an ihre Grenzen. Deshalb begrüßt der Bundesverband Soziokultur die umfangreichen Hilfen des Bundes und ist als mittelausreichende Stelle zurzeit intensiv in die Förderstrukturen eingebunden. Denn wir sind mit Thomas Putz einer Meinung: Kassa blanca? Da hört der Spaß auf.

Die Zeitschrift SDOZIOkultur erscheint vierteljährlich und wird von einem bundesweiten Redaktionsteam erarbeitet und vom Bundesverband Soziokultur herausgegeben.

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» Infos zur Zeitschrift SOZIOkultur

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