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Wir trauern um Reiner Ende

Mit großer Bestürzung haben wir die Nachricht vom Tod unseres geschätzten Kollegen und Freundes Reiner Ende aufgenommen. Der vielseitige Künstler, der den KUNSTHOF in Friedrichsrode aufgebaut hat und der viele Jahre im Vorstand der LAG Soziokultur Thüringen aktiv war, ist am 9. März im Alter von 69 Jahren verstorben.

Reiner Ende wurde 1953 in Bischofswerda geboren und schloss 1978 sein Studium der Malerei und Grafik an der Hochschule Burg Giebichenstein in Halle mit dem Diplom ab. Seit 1980 lebte und arbeitete er mit seiner Familie in dem kleinen Künstlerdorf Friedrichsrode. Im Jahr 1990 trat er der Künstlergruppe D 206.Thüringer Sezession bei.

1991 war er Mitbegründer des Vereins KULTURLAND Hainleite und baute den KUNSTHOF in Friedrichsrode mit auf, dessen engagierter Leiter er anschließend 27 Jahre lang war. In dieser Zeit war er maßgeblich an der Entwicklung des ehemaligen Forsthausensembles und des Kuhstalls in einen auch überregional bekannten Veranstaltungsort und eine kulturelle Bildungsstätte vor allem für Kinder und Jugendliche beteiligt. Aber auch viele Künstler*innen haben sich von dem abgeschiedenen Ort inspirieren lassen, Gäste konnten die Ruhe der Kulturinsel mitten im Nordthüringer Nirgendwo genießen. Einmal im Jahr war jedoch Trubel angesagt: Zum Kunstmarkt verwandelten zahlreiche Künstler*innen, Musiker*innen und (Kunst-)Handwerker den kleinen denkmalgeschützten Ort in eine pulsierende Kunst- und Kulturmeile. Als Anerkennung für das herausragende Engagement im ländlichen Raum wurde der KUNSTHOF und damit auch Reiner schon 1997 mit dem Thüringer Kulturpreis ausgezeichnet.

Über ein Vierteljahrhundert war er mit dem Verein KULTURLAND Hainleite Mitglied in der LAG Soziokultur Thüringen. Wir waren deshalb auch immer wieder gern in Friedrichsrode zu Gast und haben gemeinsame Projekte durchgeführt. So prägte über viele Jahre das von ihm gestaltete Logo das Erscheinungsbild der LAG. Und die ersten Gewinner unseres KULTURRIESE-Preises erhielten eine von ihm entworfene Druckgrafik. Zwischen 2003 und 2014 setzte Reiner als Mitglied im Vorstand der LAG auch auf kulturpolitischem Gebiet Akzente.

Es war stets eine große Freude und Bereicherung, mit ihm zusammenzuarbeiten. Seine positive, zurückhaltende, aber stets verbindliche Art, gepaart mit seinem verschmitzten Lächeln, machten ihn zu einem sehr geschätzten Kollegen und Freund.

2020 gab er die Leitung des KUNSTHOFS ab, um sich wieder verstärkt seiner künstlerischen Arbeit zu widmen. Leider blieb ihm dafür nur sehr wenig Zeit. Am 9. März verstarb er viel zu früh im Alter von 69 Jahren.

Unsere Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl gelten seiner Familie. Er wird uns und der Thüringer Kulturlandschaft sehr fehlen!


Die Vorstandsmitglieder und die Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle der LAG Soziokultur Thüringen

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