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KULTURRIESE 2025: Nominierte stehen fest – Mitgliedervoting gestartet

Für den diesjährigen KULTURRIESE-Preis der Thüringer Soziokultur hat die Fachjury auf ihrer Sitzung fünf Vereine nominiert. Aus ihnen können nun die Mitglieder der LAG Soziokultur Thüringen bis zum 5. Oktober ihren Favoriten per Onlinevoting wählen.
In ihrer Sitzung am 15. September hat die Fachjury aus allen eingegangenen Vorschlägen über ein Punkteverfahren ihre fünf Favoriten für den diesjährigen KULTURRIESEN ausgewählt. Nominiert sind die freien Kultureinrichtungen Galerie Eigenheim Weimar, Häselburg Gera, Kulturschlachthof Jena, Kunsthof Friedrichsrode und Kunsthof Niederarnsdorf.
Die Mitglieder der LAG Soziokultur Thüringen, die den unabhängigen Kulturpreis durch ihre Mitgliedsbeiträge stiften, haben nun bis zum 5. Oktober die Möglichkeit, per Onlinevoting aus den Nominierten ihren Favoriten zu wählen. Aus den Votings der Mitglieder und der Jury wird dann der Preisträger ermittelt, der dann im Oktober bekanntgegeben wird. Die Preisverleihung findet Ende des Jahres beim neuen KULTURRIESEN statt.
Die Nominierten
Galerie Eigenheim
Der Galerie EIGENHEIM e.V. ist seit 2006 ein Raum für zeitgenössische Kunst und Kommunikation in Weimar. Seit 2016 im historischen Gärtnerhaus des Weimarhallenparks gelegen, versteht sie sich als Plattform für Austausch, Diskurs und gesellschaftliches Engagement. In thematisch ausgerichteten kuratierten Gruppenausstellungen werden umfangreiche Rahmenprogramme aus Workshops, Symposien, Lesungen, Filmabenden, Performances und Konzerten eingebettet.
Diese verdichten sich zu Festivals wie dem Somaphon Festival oder dem Cringefest. Einzelausstellungen regionaler Künstlerinnen und Künstlerinnen-Residenzen schaffen Freiräume für künstlerische Forschung und experimentelles Arbeiten und ermöglichen zugleich Begegnungen zwischen internationalen Gästen und der lokalen Stadtgesellschaft. Führungen durch Ausstellungen speziell für Schulklassen runden unser Engagement ab.
Aktueller Veranstaltungstipp: Am 4. Oktober eröffnet im Rahmen des großen soziokulturellen Kooperationsprojektes FLUTEN die von Konstantin Bayer kuratierte Ausstellung IN DER FLUT, die das Chaos, die Zerstörung und die emotionale Rastlosigkeit im Anthropozän thematisiert. Die Ausstellung läuft bis zum 1. November.
» www.galerie-eigenheim.de
» www.instagram.com/galerieeigenheim
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Häselburg Gera
Die Häselburg Gera ist eine Verbindung von soziokulturellem Zentrum und Kunstort. Hier wird ein offener Raum für Künstler*innen und Kunstinteressierte, ortsansässige Vereine und Initiativen, Schüler*innen und Studierende, Gäste und Geflüchtete geschaffen. In dem mehr als 3.000 m² großen, seit 2016 behutsam sanierten Gebäudekomplex im Zentrum Geras werden Bildung und Kunst mit Wohnen und interkultureller Begegnung verbunden.
Die Häselburg bietet Werkstätten, Proberäume, Ateliers, eine Galerie für zeitgenössische Kunst, Gästezimmer, Büros für die lokale Kreativwirtschaft und Medienschaffende, den Veranstaltungsraum "Altes Wannenbad" und ein Kulturcafé. Der Kulturhaus Häselburg e.V. organisiert ein breites und regelmäßiges Kulturprogramm mit Lesungen, Konzerten, Workshops und Ausstellungen.
Aktueller Veranstaltungstipp: Im Rahmen des Projektes "Stimm_bruch FM" findet vom 6. bis 8. Oktober der erste Workshop zu Performance und Sound statt. Die Teilnehmenden sammeln ihre Mecker- und Wutstoffe, machen selbst Punk und Rap-Musik und lernen, wie sie mit den Mitteln der Performance die eigene politische Stimme finden und in Umlauf bringen können. Im zweiten Workshop vom 13. bis 17. Oktober wird ein Pop-up-Radio eröffnet. Am 5. Dezember werden die Ergebnisse präsentiert.
» www.haeselburg.org
» www.instagram.com/haeselburg
» www.facebook.com/Haeselburg

Kulturschlachthof Jena
Seit 2018 arbeiten drei Vereine an der Nutzbarmachung eines Gebäudeteils des ehemaligen Schlachthofs im Jenaer Norden. Ziel des Kulturschlachthof Jena e.V. als Trägerverein ist es, in enger Kooperation mit seinen Partnervereinen Freie Bühne Jena e.V. und Crossroads Jena e.V. sowie zahlreichen Freiwilligen, das Objekt zu einem soziokulturellen Zentrum zu entwickeln. Hier wird zukünftig Raum für vielfältige Veranstaltungsformate und generationen- und kulturenübergreifende Projekte sein.
Der Umbau war sowohl finanzell als auch personell ein immenser Kraftakt für die fast ausschließlich ehrenamtliche Struktur. Inzwischen ist das Dach gedeckt, Türen und Fenster sind eingebaut, Heizung, Lüftung, Sanitäranlagen und Strom sind installiert. Gerade werden die Innenräume fertig gestrichen, damit am 1. Oktober der Betrieb für das ganze Gebäude aufgenommen werden kann.
Aktueller Veranstaltungstipp: Die Freie Bühne bespielt vom 2. bis 12. Oktober alle Räume mit einer internationalen Jugendbegegnung. Dann werden 40 junge Menschen aus Libanon, Brasilien, Deutschland und der Türkei zwölf Tage lang in kreativen und künstlerischen Workshops zum Thema Mobilität eine Performance erarbeiten, die am 10. Oktober im Stadtraum und im Kulturschlachthof präsentiert wird.
» www.kulturschlachthof-jena.de
» www.instagram.com/kulturschlachthof_jena
» www.facebook.com/alterschlachthofjena

Kunsthof Friedrichsrode
Der KUNSTHOF Friedrichsrode ist eine breitenkulturelle Einrichtung im ländlichen Raum Nordthüringens, die kulturell-künstlerisches, praktisch-kunsthandwerkliches, soziales und inklusives Engagement miteinander verbindet und für alle Altersgruppen offen ist. Als Ort der kulturellen Bildung hat er sich aufgrund seiner Struktur, seiner Nutzungsmöglichkeiten und seiner inhaltlichen Ausrichtung zu einem wichtigen Akteur in der Region entwickelt.
Für die kulturelle Bildungsarbeit verfügt der KUNSTHOF über mehrere Werkstätten (Keramik, Grafik, Filz und Textil), die ganzjährig vor allem von Kinder- und Jugendgruppen genutzt werden. Seit 2012 steht zudem ein großer Saal mit Theaterbühne im ehemaligen Kuhstall für Proben, Auftritte und Konzerte zur Verfügung. Darüber hinaus organisiert der Verein das ganze Jahr über musikalische, theatralische und andere Veranstaltungen. Neben dem Himmelfahrtsblues und dem Familientag am 1. Mai ist der jährliche KUNSTMARKT ein besonderer Höhepunkt in Friedrichsrode. Träger des KUNSTHOFS ist der 1991 gegründete Kulturland Hainleite e.V.
Aktueller Veranstaltungstipp:: Seit September ist die interkulturelle Ausstellung "Ich sehe dich" im Kuhstall zu sehen. Zusammen mit sechs portugiesischen Omas des Projekts "A Avó veio trabalhar" aus Lissabon wurden Porträts von Thüringer Omas und Opas durch Sticktechniken in außergewöhnliche Kunstwerke verwandelt.
» www.kunsthof-friedrichsrode.de
» www.instagram.com/kunst_in_f
» www.facebook.com/Kunsthof-Friedrichsrode

Kunsthof Niederarnsdorf
Der Kunsthof Niederarnsdorf ist seit 2022 Veranstalter von Formaten Kultureller Bildung und partizipativer Kulturarbeit auf dem Land sowie Gastgeber künstlerischer Residenzprogramme. Er bietet ein Forum für regionale Kulturen des Altenburger Landes und damit verknüpften nachhaltigen Prozessen und Themen. Über die Veranstaltungen und Projekte wird die regionale Bevölkerung aller Generationen direkt in die Kulturarbeit eingebunden. 2023 gründete sich der Kunsthof NIA e.V. als Träger für die Kunst- und Kulturprojekte.
Parallel wird der denkmalgeschützte Vierseithof samt seiner zwei Bauerngärten und Streuobstwiese behutsam saniert und entwickelt. Es entstanden ein öffentlicher Salon als multifunktionaler Raum für kleinere Veranstaltungen mit bis zu 60 Besucher*innen sowie mehrere Wohn,- und Arbeitsräume.
Aktueller Veranstaltungstipp: Am 5. Oktober, 14 Uhr lädt der Kunsthof NIA e.V. unter dem Titel "Wege zueinander. Erzählungen rund um den Viaduktweg" zu einer Präsentation partizipativ erarbeiteter Audioporträt ein. Besucher*innen und Einheimische werden zu "Weber*innen" eines hör- und erfahrbaren Wegenetzes, das zu Orten und Geschichten führt, die das Altenburger Land so einzigartig machen.
» www.kunsthof-niederarnsdorf.org
» www.instagram.com/kunsthof_niederarnsdorf

Der Preis
Mit dem KULTURRIESE zeichnet die LAG Soziokultur Thüringen seit 2008 jährlich Vereine, Organisationen oder Initiativen aus Thüringen aus, die sich durch ein außergewöhnliches Engagement oder durch besondere Zugänge und Formate in der Soziokultur und ihren Randbereichen hervorgehoben haben. Der Preisträger erhält 2.025 Euro; die Nominierten erhalten 202,50 Euro. Das Preisgeld wird aus den Mitgliedsbeiträgen der LAG-Mitglieder gestiftet. Das macht den KULTURRIESE nicht nur unabhängig, sondern auch zu einem Preis, der aus der freien Kulturszene selbst kommt und sie gleichzeitig fördert und motiviert.
Der Fachjury gehören in diesem Jahr an: Detlef Fengler (Radio LOTTE Weimar und LAG-Vorstand), Christoph Goelitz (langjähriger Leiter Thüringische Sommerakademie Böhlen), Bettina Rößger (LAG-Geschäftsführerin), Franziska Schnauß (art der stadt e.V. Gotha und LAG-Vorstandsvorsitzende), Christoph Thron (Kulturelle Koordinierung e.V. Ilmenau).