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Nominierte für KULTURRIESE 2024 stehen fest – Mitgliedervoting gestartet
Für den diesjährigen KULTURRIESE-Preis der Thüringer Soziokultur hat die Fachjury auf ihrer Sitzung fünf Vereine nominiert. Aus ihnen können nun die Mitglieder der LAG Soziokultur Thüringen bis zum 6. Oktober ihren Favoriten per Onlinevoting wählen.
In ihrer Sitzung am 23. September hat die Jury aus allen eingegangenen Vorschlägen über ein Punkteverfahren ihre fünf Favoriten ausgewählt. Nominiert sind die Vereine Kleine Freiheit e.V. aus Nordhausen, Kulturelle Koordinierung e.V. aus Ilmenau, Kulturhaus Häselburg e.V. aus Gera, stellwerk weimar e.V. sowie studio44 e.V. aus Nordhausen.
Mitgliedervoting bis 6. Oktober
Die Mitglieder der LAG Soziokultur Thüringen, die den unabhängigen Kulturpreis durch ihre Mitgliedsbeiträge stiften, haben nun bis zum 6. Oktober die Möglichkeit, per Onlinevoting aus den Nominierten ihren Favoriten zu wählen. Aus den Votings der Mitglieder und der Jury wird dann der Preisträger ermittelt, der dann im Oktober bekanntgegeben wird. Die Preisverleihung findet Ende des Jahres beim neuen KULTURRIESEN statt.
Die Nominierten
Kleine Freiheit e.V., Nordhausen
Der erst 2020 gegründete Verein bringt seitdem jede Menge frischen Wind in die Kulturszene Nordhausens. Viel Zeit, Geld und ehrenamtliches Engagement sind in den letzten Jahren in den Ausbau einer ehemaligen Stellmacherei in der Nordhäuser Unterstadt geflossen. Entstanden ist eine kleine, aber sehr charmante Kulturoase für ein alternatives Clubleben. Seit 2021 veranstaltet der Verein hier regelmäßig Konzerte verschiedener Genres, Kleinkunst, Ausstellungen, Lesungen und Partys.
Auch gesellschaftspolitisch ist die Kleine Freiheit aktiv: So war im letzten Jahr der Holocaust-Überlebende Albrecht Weinberg zu Gast und pflanzte im Innenhof einen Baum zum Gedenken an die vielen namenlosen Opfer, die im Konzentrationslager Mittelbau-Dora ums Leben kamen.
Kulturelle Koordinierung e.V., Ilmenau
Der Ilmenauer Verein ist seit über 30 Jahren Ansprechpartner und Plattform für Kulturschaffende und Kulturinteressierte in der Region Ilmenau. Er ist das Dach von 15 aktiven Arbeitsgemeinschaften und drei Vereinen. Der Verein berät zur Planung und Durchführung von Veranstaltungen, vermittelt Kontakte und sichert die Angebote und Projekte finanziell, rechtlich und versicherungstechnisch ab.
Die Arbeitsgemeinschaften im Bereich Musik etwa bieten die Möglichkeit, selbst Konzerte und Club-Abende über die Reihen Wohnzimmerkultur und Musikalische Freiluftkultur zu veranstalten. Aber auch internationale Traditionen und Feste können fernab der Heimat im Rahmen des KuKo organisiert werden. Darüber finden unter dem Dach des Vereins Veranstaltungsreihen statt, wie das Streetfoodfestival oder die Jazztage Ilmenau.
Kulturhaus Häselburg e.V., Gera
Die Häselburg Gera ist eine Verbindung von soziokulturellem Zentrum und Kunstort. Hier wird ein offener Raum für Künstler*innen und Kunstinteressierte, ortsansässige Vereine und Initiativen, Schüler*innen und Studierende, Gäste und Geflüchtete geschaffen. In dem mehr als 3.000 m² großen, seit 2016 behutsam sanierten Gebäudekomplex im Zentrum Geras werden Bildung und Kunst mit Wohnen und interkultureller Begegnung verbunden.
Die Häselburg bietet Werkstätten, Proberäume, Ateliers, eine Galerie für zeitgenössische Kunst, Gästezimmer, Büros für die lokale Kreativwirtschaft und Medienschaffende, den Veranstaltungsraum "Altes Wannenbad" und ein Kulturcafé. Der Kulturhaus Häselburg e.V. organisiert ein breites und regelmäßiges Kulturprogramm mit Lesungen, Konzerten, Workshops und Ausstellungen.
stellwerk weimar e.V.
Der 1999 gegründete Verein betreibt seit 2002 eine eigene Spielstätte im Weimarer Hauptbahnhof, die einen kontinuierlichen Spielplan für ein vorwiegend junges Publikum vorhält und eine wichtige Anlaufstelle für Jugendliche und junge Menschen aus Weimar und der Region ist, die sich hier ausprobieren und austauschen können.
Neben dem laufenden Spielbetrieb bietet das stellwerk ganzjährig unterschiedliche Kurse und Workshops für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene an, die mit zeitgenössischen Kunst- und Theaterformen arbeiten. Dazu kommen regelmäßige Kooperationen mit Schulen, Kulturinstitutionen und anderen freien Trägern in Weimar und Umgebung. Das Besondere am stellwerk: Alle Inszenierungen werden von Ensembles gespielt, die sich aus jungen Menschen zusammensetzen.
studio44 e.V., Nordhausen
Studio44 e.V. widmet sich seit seiner Gründung 1997 der Realisierung und Förderung von zirkus- und theaterpädagogischen Projekten in der Stadt und im Landkreis Nordhausen. Mit seinem Zirkus Zappelini bietet er regelmäßig Kurse für Kinder und Jugendliche an, wie Einrad, Clownerie, Jonglage oder Akrobatik.
Seit 2016 wird jedes Jahr zwischen Mai und Juli das blaue Zappelini-Zirkuszelt am Nordhäuser Altentor aufgebaut. Mit dem Zelt hat der Zirkus nicht nur eine Sommerresidenz zum Proben und ausreichend Platz für luftartistische Übungen – es bietet auch Raum für mehrere professionelle Shows der internationalen, zeitgenössischen Zirkusszene sowie einen Veranstaltungsort für andere Kulturakteure der Stadt.
Der Preis
Mit dem KULTURRIESE zeichnet die LAG Soziokultur Thüringen seit 2008 jährlich Vereine, Organisationen oder Initiativen aus Thüringen aus, die sich durch ein außergewöhnliches Engagement oder durch besondere Zugänge und Formate in der Soziokultur und ihren Randbereichen hervorgehoben haben. Der Preisträger erhält 2.024 Euro; die Nominierten erhalten 202,40 Euro. Das Preisgeld wird aus den Mitgliedsbeiträgen der LAG-Mitglieder gestiftet. Das macht den KULTURRIESE nicht nur unabhängig, sondern auch zu einem Preis, der aus der freien Kulturszene selbst kommt und sie gleichzeitig fördert und motiviert.
Der Fachjury gehörten in diesem Jahr an: Detlef Fengler (Radio LOTTE Weimar und LAG-Vorstand), Christoph Goelitz (langjähriger Leiter Thüringische Sommerakademie Böhlen), Bettina Rößger (LAG-Geschäftsführerin), Franziska Schnauß (art der stadt e.V. Gotha und LAG-Vorstandsvorsitzende), Stephan von Tresckow (Gaswerk Weimar e.V.).