Medieninformation des Kulturrats Thüringen

Weimar, 28.10.2024 – Der Kulturrat Thüringen und das Mediennetzwerk Thüringen zeigen sich besorgt über die im Entwurf des Thüringer Landeshaushalts 2025 vorgesehenen Kürzungen innerhalb der Kulturbranche. Besonders betroffen sind die Projektförderungen für die Museen (200 T), die regionale Medienlandschaft (800 T), die Übernahme von GEMA-Kosten für nicht-kommerzielle Veranstaltungen (300 T), die spartenbezogene Projekt- und Investitionsförderung (1,5 M); aber auch die Kultur betreffenden Digitalisierungsprojekte des Landes (1,5 M).

Die freie Projektförderung ist ein essenzieller Bestandteil der kulturellen Landschaft in Thüringen. Sie ermöglicht es Künstlerinnen und Künstlern, Kulturschaffenden und Initiativen, innovative und vielfältige Projekte zu realisieren, die oft abseits der etablierten Institutionen stattfinden. Diese Projekte sind nicht nur ein wichtiger Beitrag zur kulturellen Identität unseres Bundeslandes, sondern fördern gesellschaftliche Teilhabe und bürgerschaftliches Engagement und stellen in kulturschwachen Regionen die kulturelle Grundversorgung dar.

Die Kürzungen bedeuten eine erhebliche Einschränkung, die viele kreative Initiativen in ihrer Existenz bedrohen und somit kulturelle Leerstellen hinterlassen. Diese Einsparungen gefährden die Vielfalt und Kreativität der Kulturszene in Thüringen und können das Aussterben zahlreicher freier Projekte, das Fernbleiben von Besuchern gerade in strukturschwächeren Regionen, die Schwächung des bürgerschaftlichen Engagements und der Medienvielfalt zur Folge haben. In einer Zeit, in der kulturelle Bildung und Teilhabe mehr denn je gefordert sind, ist es unverständlich, dass die Landesregierung an dieser Stelle spart. Die Auswirkungen dieser Entscheidung werden nicht nur die Kulturschaffenden selbst betreffen, sondern auch die gesamte Gesellschaft, die von einem lebendigen und vielfältigen Kulturangebot profitiert.

Der Kulturrat Thüringen und das Mediennetzwerk Thüringen fordern den Thüringer Landtag auf, die Kürzungen in der freien Projektförderung zu überdenken und stattdessen in die kulturelle Vielfalt und Kreativität Thüringens zu investieren. Es ist an der Zeit, die Bedeutung der freien Projekte für unsere Gesellschaft anzuerkennen und die notwendigen Mittel bereitzustellen, um deren Fortbestand zu sichern. Nur so kann Thüringen auch in Zukunft ein Ort der kulturellen Vielfalt und des kreativen Schaffens bleiben.

» Entwurf zum Thüringer Landeshaushalt 2025

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