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KULTURRIESE an das Gaswerk Weimar verliehen

Foto: Henry Sowinski

Der Verein erhält den diesjährigen Thüringer Soziokulturpreis für sein über 25-jähriges künstlerisches und kulturelles Engagement, insbesondere für seine innovative Kultur- und Bildungsarbeit in Weimar-West. Der Preis ist mit 2.023 Euro dotiert und wird jährlich von der LAG Soziokultur Thüringen vergeben. Die Preisverleihung fand am 3. Dezember im Gaswerk Weimar statt.

Die Jury würdigt mit der Preisvergabe des KULTURRIESE 2023 das über 25-jährige künstlerische und kulturelle Engagement des Gaswerk Weimar. Insbesondere das soziokulturelle Projekt Studio Mosaik, in dem seit 2018 frische und originelle kulturelle Beteiligungsformate für alle Generationen im Stadtteil Weimar-West realisiert werden, hat die Jury überzeugt.

Mit der schrittweisen Sanierung des ehemaligen Industrieareals an der Schwanseestraße sei es gelungen, ein vielfältig nutzbares Kulturzentrum für die Stadt und das angrenzende Quartier zu entwickeln und zu etablieren, heißt es in der Begründung.

Mit dem Preis möchte die Jury aber auch den im Sommer plötzlich und unerwartet verstorbenen Gründer und Manager des Gaswerks HP Großmann ehren. Ohne seine Leidenschaft, seine Kraft und seine Ideen sei die außergewöhnliche Entwicklung des Kulturortes nicht möglich gewesen. Die Jury hofft, dass der Preis nach diesem schwerwiegenden Einschnitt mit dazu beiträgt, die Strukturen im Gaswerk zu sichern und einen Impuls für die Zukunft zu setzen.

DIE PREISVERLEIHUNG

Die Preisverleihung fand am 3. Dezember im Gaswerk Weimar. » MDR-Beitrag zur Preisverleihung

Gemeinsam mit Freund*innen und Wegbegleiter*innen würdigten wir den diesjährigen KULTURRIESEN. Zu den Gratulant*innen zählten u.a. Weimars Oberbürgermeister Peter Kleine, Bürgermeister Ralf Kirsten, Juror Christoph Goelitz sowie Maria Antonia Smalley & Vincent Hammel.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Kulturbrunch" (mehr unter www.schwansee92.de) statt, in der der Gaswerk-Verein Menschen aller Generationen und Kulturen zu einem bunten Kulturprogramm einlädt und bewirtet.

DER PREISTRÄGER

Das Gaswerk Weimar wurde 1998 als Design- und Projektwerkstatt von HP Großmann gegründet. Auf dem Gelände des ehemaligen städtischen Gaswerks verfolgte er und seine Mitstreiter*innen seitdem einen umfassenden Bauhaus-Ansatz: eine Verbindung von künstlerischer Produktionsstätte, Ausstellungsfläche und Werkstattbetrieb in Kombination mit laufendem Programm unterschiedlicher künstlerischer Genres. Aus der engen Verbindung zur Bauhaus-Universität und zur Kunstszene der Stadt entstanden spannende und experimentelle Formate und Projekte zwischen Bauen, Medien, Design und Kunst – wie die Veranstaltungs- und Ausstellungsreihen "Salon Pink" oder "Bauhaus Studio 100".

Mit der Gründung des Vereins Gaswerk Weimar e.V. im Jahr 2018 erweiterte sich das Angebotsspektrum des Gaswerks nochmals. Über die mehrjährige Bundesförderung über das Programm UTOPOLIS – Soziokultur im Quartier des Bundesverbands Soziokultur realisierte der Verein mit dem Modellprojekt "Studio Mosaik" eine originelle und partizipative Kultur- und Bildungsarbeit mit den Bewohner*innen des angrenzenden Stadtteils Weimar-West. Es grasten Schafherden zwischen Neubaublocks, mit Kindern und Jugendlichen wurden "Lümmelbänke" für den Stadtteil gebaut und Geschirr für den regelmäßig stattfindenden Kulturbrunch gestaltet, die mobile Bildungswerkstatt war mit Traktor und Hänger in der Stadt unterwegs, es gab Nachbarschaftskino mit interkulturellen Filmen und vieles mehr.

» Webseite Gaswerk Weimar
» Webseite Studio Mosaik

DER PREIS

Mit dem KULTURRIESE-Preis zeichnet die LAG Soziokultur Thüringen seit 2008 jährlich Vereine, Organisationen oder Initiativen aus Thüringen aus, die sich durch ein außergewöhnliches Engagement oder durch besondere Zugänge und Formate in der Soziokultur und ihren Randbereichen hervorgehoben haben. Das Preisgeld in Höhe von 2.023 Euro wird aus den Mitgliedsbeiträgen der LAG-Mitglieder gestiftet. Das macht den KULTURRIESE nicht nur unabhängig, sondern auch zu einem Preis, der aus der freien Kulturszene selbst kommt und sie gleichzeitig fördert und motiviert.

Bis Ende August konnten die LAG-Mitglieder Vorschläge einreichen. Da unter anderem das Gaswerk vorgeschlagen wurde, hat sich die Jury auch in Anbetracht der tragischen Ereignisse dafür entschieden, dem Verein den Preis direkt zuzuerkennen. Bereits 2022 war das Gaswerk einer der fünf Nominierten und scheiterte nur knapp. Die übrigen eingereichten Vorschläge bleiben gültig und werden 2024 in die Auswahl einbezogen.

Der Fachjury gehörten in diesem Jahr an: Detlef Fengler (Radio Lotte Weimar) Christoph Goelitz (ehem. Thüringische Sommerakademie Böhlen), Roland Lange (Künstlerhaus Thüringen – Preisträger 2022), Bettina Rößger (Geschäftsführerin LAG Soziokultur Thüringen), Franziska Schnauß (art der stadt e.V. Gotha und Vorstandsvorsitzende LAG Soziokultur Thüringen).

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